Leading Global Champions

Wenn sich Beiträge mit dem ungeheuer raschen Wandel der Welt um uns herum befassen, fallen häufig Stichworte wie „Pandemie“, „Ukrainekrieg“ und „Energiekrise“. Beschreibungen verlieren allerdings ihre Wirkung, wenn sie lediglich das Bekannte besonders drastisch ausmalen. Wagen wir stattdessen ein Experiment. Der Text, den Sie in diesem Moment lesen, ist im Januar 2023 entstanden. Russland benutzt den Winter als Waffe, indem es die ukrainische Infrastruktur bombardiert, Deutschland sucht Wege, sich weniger abhängig von China zu machen, Frankreich kündigt Initiativen für erneuerbare Energien an, Klima-Aktivist:innen bewerfen Gemälde mit Farbe und legen Flughäfen lahm. Die Inflation in Deutschland liegt bei zehn Prozent. Wirken diese Nachrichten ein Jahr später, wenn dieses Buch erscheint, wie marginale Momentaufnahmen? Hat sich die dahinterstehende Dramatik inzwischen vervielfacht? Wie reden wir im Winter 2023 über den Krieg in Europa, den Einfluss Chinas, die Energiewende im Zeichen des Mangels, den Klimawandel und Armutsrisiken? Sind weitere Themen hinzugekommen, auf die sich die Wirtschaft einstellen muss – gesellschaftlich, ökonomisch, geopolitisch? Wohin steuern Europa, die Welt und mit ihnen die Unternehmen, die das Rückgrat unseres Wohlstands bilden?

Zwischen dem „Ende der Geschichte“ 1993 und der „Zeitenwende“ 2022 liegen 30 Jahre politischer und wirtschaftlicher Entwicklung, die trotz mancher Rückschläge tendenziell positiv zu bewerten sind. Mit der Zeitenwende allerdings, konkret dem russischen Angriff auf die Ukraine, stellen sich auch für Leading Global Champions neue Fragen und Herausforderungen. Es wird immer komplexer, geopolitische Herausforderungen zu verstehen und diesen erfolgreich zu begegnen. Es wird immer schwieriger, vom Standort Deutschland aus wettbewerbsfähig auf Weltmärkten zu agieren. Es braucht immer mehr Kompetenzen, um ein Unternehmen durch unsichere Zeiten zu führen. Also was tun? Einige skizzenhafte Gedanken.

In einer sich ständig verändernden Wirtschaftswelt muss sich auch die Executive Education permanent weiterentwickeln. In diesem Beitrag werden Entwicklungstendenzen und Trends der Weiterbildung von Führungskräften beschrieben und es werden konkrete Maßnahmen genannt, um diesen Rechnung zu tragen. Programmbeispiele aus der praktischen Tätigkeit der Autoren an der ESMT Berlin runden den Beitrag ab.

Vom Handwerksbetrieb zum Weltmarktführer: Im Jahr 1960 gründete Rudolf Grenzebach im bayerischen Hamlar die Grenzebach Maschinenbau GmbH. Heute gilt das Familienunternehmen als einer der Technologieführer in den Bereichen Anlagenbau für die Glas- und Baustoffindustrie, Intralogistik, Verfahrenstechnik, additive Fertigungsverfahren, Rührreibschweißen und, seit Neuestem, der Produktionsstart der Firma Grenzebach Envelon, einem innovativen Hersteller farbiger, solaraktiver Fassaden. Für CEO Dr. Steven Althaus liegt das vor allem am echten Unternehmertum.Das Interview führten Dr. Nadine Rinck und Dr. Jörg K. Ritter.

Vom Blechbearbeiter zum internationalen Digitalunternehmen: In einer kleinen Weberei in Mittelhessen beginnt die Erfolgsgeschichte von Rittal. Mit der Standardisierung von Schaltschränken gelingt dem von Rudolf Loh gegründeten Familienunternehmen der Durchbruch. Warum Standards noch immer elementar sind und welche Werte auf dem Weg in die Zukunft zählen, erklärt CEO Markus Asch. Das Interview führte Dr. Jörg K. Ritter.

Aus Bleichsoda wird Persil, später kommen Pritt und Pattex: Die Familie Henkel gründete und betreibt bis heute den Weltkonzern für Klebstoff-, Waschmittel- und Körperpflege mit Sitz in Düsseldorf. Unternehmer- und Pioniergeist liegen bei Henkel seit jeher in der DNA, sagt Simone Bagel-Trah, die als Vertreterin der fünften Generation heute sowohl den Aufsichtsrat als auch den Gesellschafterausschuss leitet. Das Interview führten Benjamin Lüpschen und Dr. Johannes von Schmettow.

Das Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck ist einst aus einer Apotheke entstanden und das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt. Arzneimittel sind heute jedoch nur noch ein Teil des weltweiten Geschäfts. Merck vertreibt unter anderem auch Produkte für die Elektronikindustrie. Diese sind beispielsweise Bestandteil der Produktion fast aller Chips, die in elektronischen Geräten verbaut werden. Für Kai Beckmann liegt das Erfolgsgeheimnis in dieser Bereitschaft zum Wandel. Als CEO des Unternehmensbereichs Electronics und Mitglied der Geschäftsleitung von Merck setzt er sich dafür ein, die Organisation niemals als endgültig zu begreifen. Das Interview führte Dr. Alin Adomeit.

Mit Standorten in 80 Ländern gehört die Weidmüller Gruppe zu den globalen Playern der elektrischen Verbindungstechnik. Konzernstrukturen will man sich in Detmold aber nicht nachsagen lassen. Vielmehr betont Vorstandssprecher Volker Bibelhausen, wie wesentlich mittelständisches Handeln und Denken für den Erfolg und das Überleben des Unternehmens seien. Das Interview führten Hendrik Klosterkemper und Hartmuth von Maltzahn.

Laut Marc Bitzer neigen Familienunternehmen traditionell dazu, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und nachhaltig zu wirtschaften. Genau deshalb habe die in Michigan ansässige Whirlpool Corporation, der Marc Bitzer als CEO dient, in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Familienunternehmen übernommen: Marken wie Bauknecht und Maytag passen zur eigenen Unternehmensphilosophie. Das Verb „dienen“ ist übrigens bewusst gewählt. Der aus Deutschland stammende Manager nennt Servant Leadership als Führungsprinzip. Das Interview führte Dr. Michael Meier.

Siemens Energy ist ein unabhängiges Unternehmen, dessen Tradition 150 Jahre zurückreicht: ins Jahr 1866, als Werner von Siemens den Grundstein für ein neues Energiezeitalter legte. Die Faszination für Technologie hat sich das Unternehmen mit Sitz in Berlin und München bewahrt. Zu seinen Produkten gehören Gasturbinen, Dampfturbinen, Generatoren und Kompressoren genauso wie Windturbinen, Lösungen für Energieübertragung und -verteilung und Anlagen für die Erzeugung von grünem Wasserstoff. Warum auch in einem börsennotierten Unternehmen Werte und Kultur eine zentrale Rolle spielen und was flache Hierarchien bedeuten, erklärt CEO Dr. Christian Bruch. Das Interview führte Leo Barth.

Mehr Familie geht kaum: Die Busch Vacuum Solutions hat fünf CEOs und alle tragen den Namen Busch. Das hochbetagte Gründerpaar Karl und Ayhan Busch sitzt bei allen wesentlichen Entscheidungen mit am Tisch, auch wenn das Tagesgeschäft mehr und mehr in den Händen der Tochter Ayla und den beiden Söhnen Sami und Kaya liegt. Das Management aller Gesellschaften – insgesamt rund 60 internationale Führungspersönlichkeiten – berichtet direkt an die Buschs und operiert in vielen Fragen frei. Das Interview führten Dr. Alin Adomeit und Dr. Jörg K. Ritter.

In vier Generationen hat die Familie Weiss den Anlagenbauer SMS zu einem der drei weltweit größten Ausrüster von Stahl- und Walzwerken geformt. Nachdem Dr. Heinrich Weiss aus dem Vorstand in den Aufsichtsrat gewechselt ist, liegt die operative Verantwortung inzwischen in den Händen einer fünfköpfigen Geschäftsführung unter dem Vorsitz von Burkhard Dahmen. Sein Credo: Gutes bewahren, ohne krampfhaft an Bestehendem festzuhalten. Das Interview führten Dr. Jochen Günnewig und Dr. Andreas Habeck.

Auch nach beinahe 100 Jahren befindet sich die BLANC & FISCHER Familienholding GmbH vollständig im Besitz zweier Familienstämme. Bernd Eckl steht dem Spezialisten für Küchentechnik vor, der im Jahr 2021 mit rund 9000 Beschäftigten einen Umsatz von 1,4 Mrd. EUR erzielte. Im Gespräch erläutert der CEO, wie es sich mit knapp 70 Gesellschafter:innen arbeitet, wie die Küche der Zukunft aussieht und warum das Prinzip „Local for Local“ das Gebot der Stunde ist.Das Interview führte Dr. Jörg K. Ritter.

Anfang 2020 wurde eine Mitarbeiterin der Webasto SE zum ersten offiziellen Corona-Fall in Deutschland und CEO Dr. Holger Engelmann musste wieder und wieder über das Management dieser Krise reden. Genau deshalb dreht sich das folgende Interview um andere Themen: den Mut, voll auf Elektromobilität zu setzen, die Balance zwischen traditionellen und neuen Geschäftsfeldern und die Lösung aus der chinesischen Umklammerung. Das Interview führten Alexander Gaus und Dr. Jörg K. Ritter.

Von Pferd und Wagen kommend zum Pionier der Kontraktlogistik: Die FIEGE Gruppe aus dem westfälischen Greven hat sich vom kleinen Transport- und Speditionsunternehmen zu einem der größten und innovativsten europäischen Logistikdienstleister entwickelt. Einer der beiden Familienunternehmer in fünfter Generation ist Jens Fiege, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Cousin Felix Fiege führt. Für ihn ist das Thema Kultur die Basis unternehmerischer Entscheidungen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil und Grundlage auf dem Weg in die Zukunft: ein vertrauensvoller und wertschätzender Feedback-Prozess. Das Interview führten Hendrik Klosterkemper und Hartmuth von Maltzahn.

Die Groupe Bruxelles Lambert (GBL) hat etwa 50 Mitarbeiter:innen und übt dennoch großen Einfluss aus: Die börsennotierte und familiengeführte Beteiligungsgesellschaft sitzt mit am Entscheidungstisch der Unternehmen, deren Aufsichtsratsmitglied sie ist. CEO Ian Gallienne erläutert, welcher Anspruch hinter dem Purpose-Claim „Delivering Meaningful Growth“ steht und welche Rolle in seiner Organisation Leidenschaft und Demut spielen. Das Interview führte Dr. Kati Najipoor-Smith.

Dr. Klaus Geißdörfer zitiert einen berühmten Vergleich von Unternehmenskulturen, um sein Führungsideal zu beschreiben: Sumantra Ghoshals Fontainebleau versus Kalkutta. Der CEO der ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG möchte traditionelle Unternehmenswerte wie Menschlichkeit und Effizienz mit mehr Mut und Selbstständigkeit verschmelzen. Für den notwendigen „nächsten großen Wurf“ der Firmengeschichte. Das Interview führte Dr. Heiko Wolters.

Management-Moden betrachtet er mit Skepsis: Jan-Hendrik Goldbeck setzt auf ein solides Geschäftsmodell, ein vertrauensvolles, menschliches Miteinander und auf einen Fokus auf Chancen und Leistung statt auf Zahlen. Der Co-Geschäftsführer der GOLDBECK GmbH führt das Bielefelder Bau- und Dienstleistungsunternehmens unter anderem gemeinsam mit seinem älteren Bruder Jörg-Uwe. Die inoffizielle Arbeitsteilung zwischen den beiden Goldbecks: Vorwärtsdrang trifft kaufmännische Umsicht.Das Interview führten Hendrik Klosterkemper und Dr. Michael Meier.

Der Name Fendt steht seit Jahrzehnten für die besten Traktoren, die über deutsche und europäische Felder rollen. Dennoch musste sich das einstige Familienunternehmen 1997 von einem amerikanischen Konzern retten lassen. Nicht jede Entscheidung aus den USA traf in der Vergangenheit bei den Allgäuern auf Gegenliebe. Christoph Gröblinghoff sieht Fendt nun auf dem Weg zu einem globalen Full-Line-Anbieter von Landmaschinen aller Art. Der Vorsitzende der Fendt Geschäftsführung wirbt für eine offene Streitkultur. Das Interview führten Dr. Nadine Rinck und Dr. Jörg K. Ritter.

Als Familienunternehmen in vierter Generation steht Viessmann für Systeme rund ums Wärmen, Kühlen und Lüften. Beheimatet in Allendorf (Eder) in Nordhessen hat sich Viessmann vom Schlossereibetrieb zum globalen Technologieführer für innovative Klimalösungen entwickelt. Finanzvorstand Dr. Ulrich Hüllmann ist seit 2015 an Bord. Für ihn ist der Mut zum Wandel eine große Stärke des Unternehmens. Eine weitere: ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das weit über das gemeinsame Arbeiten hinausgeht. Das Interview führten Dr. Rainer Merz und Dr. Jörg K. Ritter.

Maschinen für die Papierindustrie, technische Ausrüstungen für Wasserkraftwerke sowie Antriebs- und Bremssysteme – die Voith Group ist ein weltweit agierender Technologiekonzern. Das traditionsreiche Familienunternehmen aus Heidenheim an der Brenz setzt nicht erst jetzt auf Nachhaltigkeit. Das Thema ist tief in den Werten verankert. Voith-Chef Dr. Toralf Haag unterstützt das aus vollem Herzen. Er sagt, Nachhaltigkeit und profitables Wachstum sind kein Widerspruch. Das Interview führte Leo Barth.

Mechatronische und cybertronische Antriebslösungen der Wittenstein SE ermöglichen u. a. das Funktionieren von Maschinen, logistischen Prozessen und Technologien von der Förderung von Bodenschätzen bis zur Raumfahrt. Auch wenn das Unternehmen weltweit 60 Standorte hat, so arbeitet ein Großteil der Mitarbeiter:innen noch immer in Baden-Württemberg. Eine wesentliche Basis dafür sieht CEO Dr. Bertram Hoffmann in der Herausforderung, große Varianz hochwertiger Produkte bei gleichzeitig geringer Stückzahl möglichst intelligent zu entwickeln, herzustellen und zu vertreiben. Seine größte Zukunftssorge besteht im Mangel an jungen Talenten. Das Interview führte Dr. Heiko Wolters.

Paul-Bernhard Kallen war lange erfolgreich CEO bei Burda und ist jetzt Vorsitzender des Verwaltungsrats von Hubert Burda Media. Gemeinsam mit dem Eigentümer Hubert Burda leitet er in dritter Generation die süddeutsche Medien-Dynastie, die unter anderem Bunte, Focus und Superillu herausgibt und gleichzeitig Plattformen wie Xing, Holidaycheck oder nebenan.de betreibt. Wie das Familienunternehmen zu einem der führenden europäischen Tech-Unternehmen mit Medienhausbindung wurde, erzählt er im Gespräch. Das Interview führten Alexander Gaus und Dr. Jörg K. Ritter.

Gerald Karch hat die Position als CEO der TII Group in schwierigen Zeiten übernommen, um die Gruppe von Traditionsunternehmen für die Zukunft fit zu machen. Unter seiner Führung sollen die vier Unternehmen der Gruppe besser zusammenwachsen und sich als Marken verstehen, die einander ergänzen. Das Ziel: ertragskräftig zu wachsen. Die Vision: mit den richtigen Transportlösungen zur CO 2 -neutralen Energieerzeugung beizutragen. Das Interview führten Dr. Lea Bolz und Dr. Jörg K. Ritter.

Gips, Dämmstoffe, Deckensysteme – mit etwa 41.000 Mitarbeiter:innen in über 90 Ländern gehört Knauf zu den größten nicht börsennotierten Familienunternehmen in Deutschland. Seit 1932 nimmt der Baustoffhersteller aus dem fränkischen Iphofen auf dem Markt für nachhaltige Leichtbauweise eine führende Rolle ein. Alexander Knauf, seit 2013 geschäftsführender Gesellschafter der Knauf-Gruppe, spricht über Nachfolger:innen, Diversität und eine stramme Aufholjagd. Das Interview führten Leo Barth und Dr. Jörg K. Ritter.

Die WEPA Gruppe ist mit Hygienepapieren groß geworden und bietet Services rund um ihre Produkte an. In absehbarer Zeit steht ein Generationenwechsel bevor. Der Vorstandsvorsitzende Martin Krengel bereitet diesen Generationenwechsel behutsam und zielgerichtet vor. Seine bemerkenswerte Marschrichtung lautet: weg vom Patriarchat, hin zu mehr Führungsverantwortung in der Breite und einem starken Führungsteam. Das Interview führten Dr. Andreas Habeck und Dr. Michael Meier.

Vom Verwenden eines Deodorants, einer Sprühsahne bis hin zu einem Asthmaspray: Neben einem Markenartikel halten Konsumenten weltweit unweigerlich, ohne dies zu wissen, ein Produkt der Firma LINDAL in der Hand. Als Weltmarktführer für Aerosole erläutert Katharina Lilienthal, in dritter Generation, das Unternehmen LINDAL Group und warum sie als Vorsitzende des Aufsichtsrats fungiert und die operative Geschäftsführung in den Händen eines starken Managements sieht. Das Interview führte Dr. Michael Meier.

Wolfgang Litzlbauer steht der Umdasch-Gruppe seit 2021 als CEO vor. Das österreichische Unternehmen hat sich international einen Namen als Schalungsexperte und Ladenbauspezialist gemacht. Welche besondere Rolle die beiden Eigentümer Alfred und Hilde Umdasch in der Organisation spielen und warum Emotions-Management entscheidend für die Zukunft von Umdasch ist, erklärt Litzlbauer im Gespräch. Das Interview führte XY.

Vom Hidden zum Global Champion. Vom Leder zu Dichtungen, technischen Textilien, Filtern, Reinigungstechnologien, Spezialchemie und medizintechnischen Produkten. Der Weinheimer Technologiekonzern Freudenberg ist bis heute in Familienbesitz. Warum Werte nach fast 175 Jahren Firmengeschichte immer noch wichtig sind und persönliche Wertschätzung im Mittelpunkt vieler unternehmerischer Entscheidungen steht, erklärt Vorstandsmitglied Esther Maria Loidl. Das Interview führte Dr. Jörg K. Ritter.

Die Hilti Group verfolgt eine ausgesprochen langfristige Strategie und legt Wert auf Konstanz in der Führung. Laut CEO Christoph Loos besetzt der Liechtensteiner Bauzulieferer wichtige Positionen deshalb am liebsten intern. Zugleich gehöre es zu den Werten des Unternehmens, sich permanent zu hinterfragen und zu verbessern. Im Interview erläutert Christoph Loos unter anderem, welche Rolle dabei Spaziergänge in der Natur spielen. Das Interview führten Leo Barth und Dr. Klaus Eberhard.

Zwei Familien, ein Unternehmen: 1969 gründeten der Ingenieur Robert Buck und der Vertriebsexperte Gerd Marhofer die ifm electronic. 2001 übernahmen die Söhne Martin Buck und Michael Marhofer die Aufgaben ihrer Väter und den Vorstandsvorsitz. In nur zwei Generationen stieg ifm zum Weltmarktführer in der Sensorik auf – und knackte 2019 erstmals die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro. Im Interview spricht Michael Marhofer über Erfolgsfaktoren, Nachhaltigkeit und die eigene Nachfolge. Das Interview führten Hendrik Klosterkemper und Hartmuth von Maltzahn.

Zwei Familien, ein Unternehmen: Seit vier Generationen stehen die Mieles und die Zinkanns gemeinsam an der Spitze der Miele-Gruppe. In dieser Zeit ist der Spezialist für hochwertige Haus- und Gewerbegeräte zu einem Global Player mit mehr als 23.000 Beschäftigten aufgestiegen. Hier beschreibt Markus Miele, wie sich das Unternehmen wandelt – und was im Kern bleibt wie vor fast 125 Jahren. Er vertritt als Geschäftsführender Gesellschafter zusammen mit Reinhard Zinkann die beiden Inhaberfamilien in der heute insgesamt sechsköpfigen Geschäftsleitung. Das Interview führten Dr. Andreas Habeck und Dr. Johannes von Schmettow.

Die Miba AG legt Wert darauf, dass ihre Mitarbeiter:innen unternehmerisch denken. Es gilt der Grundsatz „Fordernder Freiraum“. Was das bedeutet, erläutert Peter Mitterbauer, der die Technologiegruppe im österreichischen Laakirchen führt. Außerdem geht es um Optimismus, den Wert persönlicher Begegnungen und einen Vierkantbauernhof als Symbol für die Verbindung von gestern und morgen. Das Interview führte Dr. Raimund Steiner.

Ariane Reinhart gehört zu den dienstältestes Dax-Vorständinnen. Als Chief Human Relations Officer und Chief Sustainability Officer von Continental verantwortet die promovierte Juristin seit 2014 zwei Zukunftsthemen, die ihrer Ansicht nach untrennbar miteinander verbunden sind. Als Schlüssel zu unternehmerischem Erfolg betrachtet Ariane Reinhart unter anderem, den Mitarbeiter:innen Freiheit im Denken und Handeln zuzugestehen und sie emotional zu binden. Das Interview führten Dr. Kati Najipoor-Smith.

Mit dem Umbau des Mischkonzerns Linde zum weltweit führenden Hersteller von Industriegasen hat sich Prof. Dr. Wolfgang Reitzle einen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert. Ursprünglich in der Automobilbranche tätig, führte der Diplom-Ingenieur und Honorarprofessor das Unternehmen zwischen 2003 und 2014 operativ. In einer eklatanten Führungskrise kehrte er 2016 als Aufsichtsratsvorsitzender zurück und zog sich erst 2022 73-jährig endgültig zurück. Im Interview erinnert sich die Managementlegende an Erfolge, Intrigen und ein Komplott der Presse. Das Interview führte Dr. Jörg K. Ritter.

Im Jahr 2060 will Heraeus auf 400 Jahre Unternehmerfamilie zurückblicken. Was 1660 mit der Gründung einer Apotheke begann, ist heute ein weltweit führendes Familien- und Technologieunternehmen. Die Gruppe mit Sitz im hessischen Hanau verfügt über ein Portfolio diverser unabhängiger operativer Geschäfte unter dem Dach einer Holding. Unternehmenschef Jan Rinnert erklärt, wie das Unternehmen sein Organisationsmodell transformierte und welche Rolle ein moderner Führungsstil dabei spielt. Das Interview führte Dr. Elke Hofmann.

Die Schaeffler AG ist im Gedächtnis aller, die sich für Wirtschaft interessieren, vor allem als Automobilzulieferer verankert. Dabei wandelt sich das milliardenschwere Familienunternehmen seit Jahren kontinuierlich zu einem diversifizierten Technologiekonzern mit drei starken Sparten. Das war schon immer die Intention der Familie Schaeffler. Diese Entwicklung treibt der Vorstandsvorsitzende Klaus Rosenfeld konsequent voran. Der frühere Banker sieht sich in seiner Rolle vor allem der Familie Schaeffler verpflichtet. Das Interview führten Dr. Lea Bolz und Dr. Kati Najipoor-Smith.

Vor 153 Jahren von Friedrich Voith gegründet, ist die Voith Group heute ein weltweit agierender Technologiekonzern. Der Heidenheimer Anlagenbauer stellt Papiermaschinen, Technik für Wasserkraftwerke, Antriebssysteme sowie Digitallösungen her. Seit 49 Jahren führen familienfremde Manager das Unternehmen operativ. Prof. Dr.-Ing. Siegfried Russwurm, seit 2018 Mitglied des Gesellschafterausschusses und seit März 2019 Vorsitzender der beiden obersten Voith-Kontrollgremien Gesellschafterausschuss und Aufsichtsrat, spricht über den Unterschied von Werten und Tradition, Exoten in der Firmenzentrale und die Vorteile von Familienunternehmen. Das Interview führte Dr. Jörg K. Ritter.

1892 als Schmiede im Münsterland gegründet, ist die Schmitz Cargobull AG heute europäischer Marktführer für Sattelauflieger, Trailer und Motorwagenaufbauten. Mit dem Versprechen, zuverlässige und innovative Transportlösungen für temperierte Fracht, General Cargo und Schüttgüter zu bieten, hat sich das Familienunternehmen aus dem Münsterland zu einem der wichtigsten Player für eine zukunftsfähige Logistik entwickelt. Für CEO Andreas Schmitz spielt beim Wachstum Verzicht eine große Rolle – und unterschiedliche Führungsstile für unterschiedliche Bereiche. Er spricht außerdem über die Absage an Kaminkarrieren und die Notwendigkeit von Rotation für eine gesunde Unternehmenskultur. Das Interview führte Dr. Jörg K. Ritter.

Zahlreiche erfolgreiche Akquisitionen haben dazu beigetragen, im österreichischen Graz über Jahrzehnte einen Global Champion zu formen: Die ANDRITZ AG hat viel Innovationskraft aufgebaut und lässt den einzelnen Bereichen und Tochtergesellschaften Freiheiten. In welchen Belangen der Maschinen- und Anlagenbauer bereichsübergreifende, disziplinierte Arbeit verlangt, erläutert CEO Dr. Joachim Schönbeck. Das Interview führten Judith Pertl und Dr. Jörg K. Ritter.

Ein Gespräch mit Anton Seeber ist reich an Gedanken, Erinnerungen und Assoziationen. Der Vorstandsvorsitzende der HTI-Gruppe philosophiert bildreich, warnt vor Risiken und motiviert zu Kraftanstrengungen. Sein Credo als Unternehmer: Zweifel und Fehler gehören zum Leben, aber am Ende müssen klare Entscheidungen getroffen werden. Das Interview führte Dr. Raimund Steiner.

Dr. Richard Robinson „Rob“ Smith freut sich auf den Tag, an dem die Wirtschaftspresse die KION Group erstmals korrekt als global agierenden Komplett-Anbieter von Lösungen für die Intralogistik und Lieferketten und nicht als Gabelstapler-Hersteller beschreibt. Im Interview erläutert Rob Smith außerdem, warum er eine wertebasierte Kultur anstrebt und wie er sein eigenes Onboarding absolviert hat. Das Interview führten Dr. Lea Bolz und Dr. Jörg K. Ritter.

Das Nagolder Vorzeige-Unternehmen Häfele mit Hauptsitz im Schwarzwald hat sich in 100 Jahren zu einem international führenden Hersteller und Händler von Beschlagtechnik entwickelt. Von 2003 bis Ende 2022 führte Sibylle Thierer das Familienunternehmen in dritter Generation. Für die Zukunft sieht sie vor allem Geschäftsmodelle, die noch näher an den Kund:innen sind, vernetzte Hightech-Produkte und eine Belegschaft, die im Wir denkt. Das Interview führten Dr. Klaus Eberhard und Dr. Michael Meier.

Die Röchlings galten jahrzehntelang als die „Stahlbarone von der Saar“, bis sich ihr gleichnamiges Unternehmen, das im vergangenen Jahr 200 Jahre alt geworden ist, Mitte der 1970er Jahre vom Stahl verabschiedete. Es folgte eine Phase als Mischkonzern – mit hohen Umsätzen, aber ohne geschäftlichen Fokus. Ein Strategiewechsel zum Millenniumswechsel hin zum Spezialisten für Produkte aus Hochleistungskunststoffen rettete die Röchling-Gruppe vor dem Zerfall. Johannes Freiherr von Salmuth ist als Vorsitzender des Beirats und des Gesellschafterausschusses das gewählte Oberhaupt der Familie. Im Gespräch erläutert er die Governance des Unternehmens. Das Interview führten Dr. Jörg K. Ritter und Dr. Carsten Wundrack.

Die G + E GETEC Holding GmbH ist auf dezentrale grüne Energielösungen für Industrie und Immobilienwirtschaft spezialisiert. Der damalige CEO Thomas P. Wagner sprach mit uns im Dezember 2022, kurz bevor er in den Beirat wechselte, dem er bis Juni 2023 angehörte – über die Ablösung vom Unternehmensverbund des Gründers und über die Herausforderung, als Mittelständler in Politik und Öffentlichkeit Gehör zu finden. Das Interview führte Dr. Jörg K. Ritter.

2021 feierte die Plansee Group ihr einhundertjähriges Bestehen. Mit der Verarbeitung von Molybdän und Wolfram gehört das Tiroler Unternehmen seit Jahrzehnten zu den führenden Spielern in seinem Markt. Vornehme Zurückhaltung kann sich ein Großunternehmen wie die Plansee Group („Ich glaube nicht, dass wir noch Mittelstand sind“) aber nicht länger leisten, glaubt der Vorstandsvorsitzende, Karlheinz Wex. Denn in einer Welt voller Unwägbarkeiten komme es darauf an, die besten Talente für sich einzunehmen. Das Interview führte Dr. Raimund Steiner.

Gründer, Sohn und Enkel: Erst drei Dürr-Generationen haben dem gleichnamigen Unternehmen in mehr als 125 Jahren ihren Stempel aufgedrückt. Vor allem für die Unternehmenskultur, wie sie der gegenwärtige Großaktionär Heinz Dürr geprägt hat, ist CEO Dr. Jochen Weyrauch voll des Lobes. In ihr sieht er eine wesentliche Grundlage dafür, erfolgreich zu bleiben. Ein Glücksfall sei es zudem, einen langfristig orientierten Familieninvestor an Bord zu haben. Das Interview führte Thorsten Gerhard.

Die Siegwerk Druckfarben AG & Co. KGaA feiert 2024 ihr 200-jähriges Bestehen – und befindet sich in sechster Generation noch immer vollständig in Familienhand. Durch einen Strategiewechsel in den 2000er Jahren wurde aus dem mittelständischen Unternehmen ein weltweit führender Hersteller von Druckfarben und Lacken für Verpackungsanwendungen. Heute liegt der Fokus auf der Entwicklung nachhaltiger Lösungen. CEO Dr. Nicolas Wiedmann spricht über Meilensteine, Strategie und Führung. Das Interview führten Dr. Andreas Habeck und Frédéric Jaugey.

Die ZIEHL-ABEGG SE ist das Musterbeispiel eines deutschen Mittelständlers: technologisch seit mehr als 110 Jahren Trendsetter, diskret, frei von Skandalen, weltweit erfolgreich – und dennoch nur jenen ein Begriff, die sich für Luft- und Antriebstechnik interessieren. Seit 2021 leitet Dennis Ziehl, der Urenkel des Gründers, den Aufsichtsrat. Im Gespräch äußert sich Ziehl unter anderem über Vertrauen als Erfolgsgrundlage, verrät, was ein Hersteller von Motoren und Ventilatoren von Eulen lernen kann, und lobt die PR-Abteilung für deren Einsatz auf TikTok. Das Interview führte Dr. Heiko Wolters.

In der Mobilität läuft alles auf den Elektroantrieb hinaus? Oliver Zipse widerspricht. Der Vorstandsvorsitzende der BMW AG hat die Werke des Traditionsunternehmens mit Milliardeninvestitionen auf einen Technologiemix ausrichten lassen. In einem internen Podcast namens „Von A bis Zipse“ erläutert er den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern regelmäßig die Hintergründe solcher Entscheidungen. Von Twitter hingegen hält Zipse sich bewusst fern. Das Interview führte Dr. Kati Najipoor-Smith.

Wer sich mit dem Wandel in Unternehmen befasst, stößt unweigerlich auf Variationen dieser Beobachtung: „Die Krisen der Gegenwart überlagern einander und die Wirtschaft muss so schnell und einschneidend reagieren wie nie zuvor.“ Doch was bedeutet das in der Praxis? Konkret: Auf welchen Feldern müssen sich Unternehmen ändern? Wie einschneidend sind die Änderungen für die Unternehmenskultur? Haben sich bisherige Erfolgsrezepte überlebt? Falls ja: Welches Verhalten kann den Erfolg in Zukunft sichern? Und vor allem: Welche Art Führung kann den spezifischen Herausforderungen im Unternehmen begegnen?

Die Analyse der 47 Interviews mit CEOs, Chairpersons und anderen Führungspersönlichkeiten hat sieben Felder des Erfolgs zutage gefördert, auf denen sich die Transformation von Hidden zu Global Champions vollzogen hat und auf denen Wandel wichtig und notwendig bleibt (siehe Beitrag „Von Hidden zu Global – Die sieben Felder des Erfolgs“). Wie sich ebenfalls gezeigt hat, bilden Leadership und Kultur den Kern. Das heißt: Mit diesem Feld stehen alle anderen in Beziehung. Und: Führung und Kultur sind zentrale Erfolgsfaktoren, unabhängig davon, in welchem Bereich ein Global Champion Transformationen anstoßen und Wachstum generieren will.

Angesichts existenzieller Krisen und geopolitischer Verwerfungen fällt es vielen Menschen immer schwerer, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Wer die Analysen und Betrachtungen des vorliegenden Bandes liest, spürt ein Gegengewicht zu dieser schleichenden Resignation. Es besteht in Tatkraft. Rund 50 Persönlichkeiten haben auf ihre jeweils eigene Weise dargelegt, wie Zukunft gestaltet statt einfach hingenommen werden kann. Die Quintessenz lautet: Chancen ergreifen, sobald sie sich bieten, und von Gewohnheiten lassen, wenn sie aus der Zeit fallen.